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Rathaus Rückmarsdorf

Artikel des Monats

Die Straßennamen in Rückmarsdorf Teil 12

Die Namen der Straßen von Rückmarsdorf erweisen sich bei genauerer Betrachtung als auf-schlussreiche Dokumente zur Entwicklung des Ortes, sie bewahren und berichten Wissenswertes aus seiner Geschichte, aus der Natur und von den Menschen, die hier gelebt und gewirkt haben.

 

Tucholskystraße

Die Tucholskystraße hieß ursprünglich Feldstraße.

Gewiss erreicht sie an Größe und Bedeutung nicht die der Persönlichkeit jenes Schriftstellers, dessen Namen sie trägt. Aber Tucholsky zur Seite sollten zur Zeit der Benennung eigentlich die Namen weiterer Dichter seiner Epoche gestellt werden, als am südlichen Ende der Tucholsky-straße hinter der Straße An der Vogelweide ein Neubaugebiet entstehen sollte mit Straßen-namen, die auf Brecht, Kästner, Zuckmayer, Weiskopf, A. Zweig oder Becher verweisen sollten. Dieser Siedlungsteil ist nie gebaut worden. In der Nähe dieser Fläche befindet sich jetzt ein Regenwassersammelbecken.

So kam Kurt Tucholsky allein in der Bezeichnung einer Rückmarsdorfer Straße zu Ehren. Ihr Name blieb auch nach der Eingemeindung mit Leipzig erhalten, da es in der Großstadt bisher unterblieben war, auf diese Weise an den bedeutenden bürgerlichen Intellektuellen, den vor allem zwischen 1910 und 1933 tätigen Künstler der Sprache, den engagierten Journalisten und den leidenschaftlichen Gegner von Militarismus und Faschismus zu erinnern.

Tucholsky wurde am 9.1.1890 in Berlin geboren, lebte seit 1924 in Paris, seit 1929 in Schweden und starb am 21.12.1935 in Hindas bei Göteborg.

Nach einem mit Promotion abgeschlossenen Jurastudium wandte er sich der literarischen Publizistik zu. Schon 1907 erschien eine erste Veröffentlichung von ihm, das „Märchen“ und 1912 die außerordentlich beliebt gewordene Erzählung „Rheinsberg – Ein Bilderbuch für Verliebte“. Zum Militär einberufen, musste er im 1. Weltkrieg Zweig Dienst in einer Schipper-kompanie leisten. Unter vier verschiedenen Synonymen glänzte Tucholsky in den 20er Jahren vor allem in Carl von Ossietzkys „Weltbühne“ mit Texten, die gekennzeichnet waren von brillantem Witz, geistvollen Pointen und feiner Ironie. Er schrieb Rezensionen, Theaterkritiken, Satiren, aber auch Gedichte und zeigte sich als gewandter Erzähler. Dabei nahm er liebens-würdig die kleinen Schwächen der Mitbürger aufs Korn, rechnete aber auch schonungslos mit wilhelminischer Gesinnung und wieder aufkommenden Militaristen und Chauvinisten ab. 1929 geht er der faschistischen Gefahr wegen nach Schweden. 1931 erschien die Liebesgeschichte „Schloß Gripsholm“. Mit Walter Hasenclever zusammen schrieb er das Bühnenstück „Christoph Columbus“, das 1932 in Leipzig uraufgeführt wurde. Sein Lebenswerk, sein Ringen um die Verwirklichung humanistischer und demokratischer Ziele sah er zunächst nicht von Erfolg ge-krönt, seine Nation gar unter ein Regime von Nationalisten und Kriegstreibern fallend. Er litt an Krankheiten und nahm viele Medikamente. die 1935 letztendlich auch seinen Tod herbeiführten.

Weinberg

Dieser Verbindungsweg von der „Via Regia“ her ist vermutlich schon bei der Gründung des Ortes als „Küchendorf“ des Merseburger Bischofssitzes und „Filiale“ des Zentrums Gundorf angelegt worden und zählt wie die Alte Dorfstraße und Brandensteinstraße zu den ältesten Rückmarsdorfer Verkehrswegen. Teile des Westhangs der „Sandberge“ (vom Bienitz bis zum Wachberg) sind nach Akten der Benediktinerabtei zu Merseburg bereits um 1250 als Wein-berge genutzt worden. Der Straßenname entspricht also historischen Gegebenheiten: Hier wurde einst Wein angebaut. Zu Beginn des 20. Jhs. begann die Besiedlung der Straße. Den Abschluss auf der rechten Seite bildet eine auffällige gelbe Klinkermauer, die seit 1906 das Gehöft der Familie Hartick umgibt. Spätestens an dieser Stelle, wo er im rechten Winkel auf die Alte Dorfstraße trifft, wird für den Besucher deutlich, dass der Weinberg gewissermaßen das „Tor“ zum alten Ortsteil an der Westseite des Wachbergs bildet.

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