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Seume-Stube im Heimatmuseum

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Rathaus Rückmarsdorf

Artikel des Monats

Die Straßennamen in Rückmarsdorf Teil 11

Die Namen der Straßen von Rückmarsdorf erweisen sich bei genauerer Betrachtung als auf-schlussreiche Dokumente zur Entwicklung des Ortes, sie bewahren und berichten Wissenswertes aus seiner Geschichte, aus der Natur und von den Menschen, die hier gelebt und gewirkt haben.

 

Spendegasse

Die kürzeste Straße im Ortskern ist zugleich auch eine der historisch bedeutendsten im Ort: die Spendegasse.

Der sächsische Balladendichter und Sagensammler Widar Ziehnert (1814–1839) erzählt das Ereignis des Spendenfestes so: Im Jahre 1508 oder 1509 wurde ein Fräulein von Brandenstein aus dem Hause Dölkau auf einer Reise von Leipzig nach Dölkau plötzlich krank, Caspar von Weisbach, der hier wohnte, und der Ortspfarrer ließen ihr die beste Pflege angedeihen und sie genas. Zum Dank vermachte sie der Gemeinde zweiundsiebzig Acker Holz, davon jeder Nachbar Eine, der Pfarrer aber vier Kabeln oder Theile erhält, dafür muß die Gemeinde jähr-lich einmal die Armen nach gewisser Vorschrift, desgleichen auch den Pfarrer, Schulmeister und die Gerichtspersonen speisen. Die Kosten bringen die Holzbesitzer theils in Naturbeiträ-gen, theils in Geld auf; der Pfarrer war verpflichtet, am Montage der Michaelismesse eine Messe zu lesen, eine Predigt zu halten und den Armen die Füße zu waschen; der Bader von Markranstädt hatte die Armen vor Empfang der Spende an einem steinernen Wassertroge zu schröpfen, zu salben, die Haare zu verschneiden und die Schadhaften zu verbinden. Die Reformation hat diese Stiftung verändert und veredelt, der Pfarrer hält eine Predigt und die Gemeinde speis’t jährlich die Armen im Gemeindehause je dreißig und dreißig mit Brühsuppe, Erbsen, Fleisch, Brod und Bier. Pfarrer, Schulmeister und Gerichten speisen zuletzt. Die Weiber sind reihum je vier und vier Wirthinnen und vier Aufwärter kochen und theilen aus. Auf solche Weise wurden 1750 gegen 400 Arme gespeiset.
Das Haus in der nach der Brandensteinschen Stiftung benannten „Spendegasse“ steht heute noch und ist bewohnt.

Sportplatzweg

Den Sportplatzweg gibt es mit diesem Namen seit 1995, als der Name Bienitzstraße wegen Veränderungen in der kommunalen Struktur des Ortes aufgegeben werden musste. Beim Sport-platzweg handelt es sich um eine „Straße um die Ecke“. In West-Ost-Richtung trifft sie auf den Weinberg, von da an in Nordrichtung auf die Bundesstraße am Sandberg. Der Sportplatz er-streckt sich südlich der B181 zwischen dem Rand einer ehemaligen Sandgrube und dem leicht geneigten Talbereich des Zschampertbachs. In Rückmarsdorf wurde seit 1864 organisiert Sport getrieben. Ballspiele kamen besonders nach 1918 auf, seit 1919 in diesem Ort vor allem Handball. Nach durchaus mit Mühe geschaffenen Sportplatz-Provisorien an der Bienitzstraße auf Burghausener Flur und in der Nähe der Teichmühle am Weg nach Lindennaundorf wurde 1924 der Sportplatz zwischen der Bundesstraße und dem (heutigen) Sportplatzweg planiert und eingerichtet. Der Platz wurde hauptsächlich für (Großfeld)-Handballspiele genutzt, worin die Rückmarsdorfer Mannschaften eine führende Rolle im Landkreis spielten. Später wurde auch Fußball gespielt, und seit etwa 1972 dient der Platz ausschließlich dieser Sportart. 1944 erhielt die Spielfläche einen Bombentreffer. Ein Jahrzehnt lang war nach Verfüllung des Trichters die Grasnarbe an dieser Stelle verfärbt. Besonders in den Jahren von 1929-1939 sowie von 1946-1990 war der Sportplatz zeitweilig sportlich-kultureller Mittelpunkt der Rück-marsdorfer Bevölkerung und ihrer Ortsnachbarn, wenn Handball- oder Fußballturniere statt-fanden oder das jährliche Sportfest der SG Rückmarsdorf im Sommer in Verbindung mit Ver-anstaltungen verschiedener Art sowie mit Tanz und Unterhaltung in Festzelten, z.T. über das Pfingstfest oder ein Wochenende zum Ende der Sommerferien.

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