Willkommen
auf der Homepage des Heimatvereins Rückmarsdorf e. V.
Jetzt schon an Weihnachten denken.
Öffnung Wasserturm am 1. Dezember 2024 bei Glühwein und Stolle
Das Rückmarsdorf-Buch
Ein Geschenk fürs Weihnachtsfest
aus dem Inhalt
Wie unser Dorf zu seinem Namen gekommen ist
Vom Wirken des Grafen Wiprecht von Groitzsch
Die Bettelspende zum Seelenheil eines Fräuleins von Brandenstein
Ursache, Verlauf und Ende des Spendefests
Fragile Fakten
Rätsel um den Rückmarsdorfer Tetzelkasten
Die einzigartige Stockmühle am Zschampert
Neue Erkenntnissen zur Alten Teichmühle von 1704
Meine Schule
Von Schulen neueren und älteren Datums
Mosaiksteine zur Vermessung der Erde
Die Bedeutung der Leipziger Triangulierungssäulen
Zigarren Marke »Stellwerk«
Über die Eisenbahn und eine Zigarrendreherin
Der Turm auf dem Berg der 100 Türme
Das Rückmarsdorfer Wahrzeichen, der Wasserturm
Wir machen Musik
Vom Harmoniumbau in Rückmarsdorf 1915–1952
Ausdruck amtlicher Würde
Unser Art-Déco-Rathaus mit Gefängniszellen
Als die Bomben fielen
Luftkrieg in den Jahren 1943–1945
Der japanische Prinz
Die kurze Kriegs-Romanze eines fremden Musikers
»War is over!«
Der 17. April 1945 in Rückmarsdorf und die Zeit kurz danach
Die sich um die Heimat kümmern
Vom Sammeln und Pflegen großer und kleiner Dinge
Mein mythischer Stein
Die Wiederentdeckung unseres Menhirs
Seume-Stube im Heimatmuseum
Artikel des Monats
Die Straßennamen in Rückmarsdorf Teil 5
Die Namen der Straßen von Rückmarsdorf erweisen sich bei genauerer Betrachtung als auf-schlussreiche Dokumente zur Entwicklung des Ortes, sie bewahren und berichten Wissenswertes aus seiner Geschichte, aus der Natur und von den Menschen, die hier gelebt und gewirkt haben.
Aus „Rückmarsdorf – Straßennamen erzählen Vergangenheit und Gegenwart eines sächsischen Dorfes“, Heimatverein Rückmarsdorf, 2006
Helmertstraße
Friedrich Robert Helmert (1843 -1917) gilt als Begründer der mathematischen und physikalischen Theorien der modernen Geodäsie und war der erste, der die Grundlagen zu den Methoden der Geoidbestimmung erarbeitete. Sie konnten wegen des Fehlens geeigneter, feldtauglicher Mess-instrumente aber erst einige Jahrzehnte später in größerem Maße durchgeführt werden. Helmert begründete die inzwischen klassische Definition der Geodäsie als Wissenschaft von der Ausmes-sung und Abbildung der Erdoberfläche.
Nach seiner 1863 abgeschlossenen Ausbildung am Dresdner Polytechnikum bei Prof. Nagel war er als Assistent der Sächsischen Gradmessung auch im Leipziger Raum tätig. Beim Bau etwa der Hälfte aller Triangulierungssäulen ist er tätig gewesen. Die Triangulierungssäulen 111 (Göbschelwitz/See-hausen), 112 (Wachberg Rückmarsdorf) und 113 (Knautnaundorf) gehören zu den ersten, die 1865 gesetzt wurden. Alle drei sind vom selben Steinmetz, dessen Name sich leider nicht mehr ermitteln ließ, aus Herwigsdorfer Granit gefertigt. Bauführer bei dieser Aktion war der erst dreiund-zwanzigjährige Friedrich Robert Helmert.
Von November 1866 bis November 1867 studierte Helmert dann an der Universität Leipzig, wo er am 12. Mai 1868 von Karl Christian Bruhns (1830-1881), Professor der Astronomie und Direktor der Sternwarte Leipzig, mit seinen „Studien über die rationellen Vermessungen im Gebiete der höheren Geodäsie“ promoviert worden ist.
Nachdem die Fläche zwischen Franzosenfeld und Clara-Zetkin-Straße bebaut wurde, führt eine der entstandenen Straßen auf Antrag des Heimatvereins Rückmarsdorf direkt zu der von Helmert errichteten Säule 112.
Nienborgstraße
Hans August Nienborg, auch Hans August Nienburg (1660/1661 - 1729) war ein kursächsischer Markscheider, Oberlandfeldmesser und Kartograf.
Durch die Stadt Leipzig wurde mittgeteilt dass der Name Nienborgstraße oder –weg frei ist. Wir als Heimatverein haben diesen Vorschlag angenommen und vorgeschlagen in der Nähe des Wach-bergs eine Straße nach Nienborg zu benennen. Bekannt geworden ist der Namensgeber durch den „Nienborgschen Atlas / Prospect der weit berühmten und wohlerbauten Handels-Stadt Leipzig“.
Mit dem vom kurfürstlichen Oberlandfeldmesser Hans August Nienborg angefertigten topographi-schen Abriss aus den Jahren 1710–1713, für den sich die nicht ganz zutreffende Bezeichnung als „Nienborgscher Atlas“ eingebürgert hat, besitzt die Stadt Leipzig eine außergewöhnlich frühe und sehr genaue kartographische Darstellung im Sinne eines Stadtplans. Auf acht Blättern mit einer durchschnittlichen Größe von 30 x 40 cm werden sämtliche bebauten Grundstücke, 816 in der Stadt und 563 in den Vorstädten mit ihren Besitzern nach einer bestimmten, die Stadt durch-ziehenden Ordnung aufgeführt. Ein weiteres Blatt stellt den Umriss der Stadt mit den Vorstädten und der westlich angrenzenden Flussauenlandschaft dar und gibt den Blattschnitt für 12 Blätter wieder, die im Maßstab von etwa 1: 2.000 gehalten sind.