
Willkommen
auf der Homepage des Heimatvereins Rückmarsdorf e. V. und

Das Rückmarsdorf-Buch
Ein Geschenk auch im neuen Jahr
aus dem Inhalt
Wie unser Dorf zu seinem Namen gekommen ist
Vom Wirken des Grafen Wiprecht von Groitzsch
Die Bettelspende zum Seelenheil eines Fräuleins von Brandenstein
Ursache, Verlauf und Ende des Spendefests
Fragile Fakten
Rätsel um den Rückmarsdorfer Tetzelkasten
Die einzigartige Stockmühle am Zschampert
Neue Erkenntnissen zur Alten Teichmühle von 1704
Meine Schule
Von Schulen neueren und älteren Datums
Mosaiksteine zur Vermessung der Erde
Die Bedeutung der Leipziger Triangulierungssäulen
Zigarren Marke »Stellwerk«
Über die Eisenbahn und eine Zigarrendreherin
Der Turm auf dem Berg der 100 Türme
Das Rückmarsdorfer Wahrzeichen, der Wasserturm
Wir machen Musik
Vom Harmoniumbau in Rückmarsdorf 1915–1952
Ausdruck amtlicher Würde
Unser Art-Déco-Rathaus mit Gefängniszellen
Als die Bomben fielen
Luftkrieg in den Jahren 1943–1945
Der japanische Prinz
Die kurze Kriegs-Romanze eines fremden Musikers
»War is over!«
Der 17. April 1945 in Rückmarsdorf und die Zeit kurz danach
Die sich um die Heimat kümmern
Vom Sammeln und Pflegen großer und kleiner Dinge
Mein mythischer Stein
Die Wiederentdeckung unseres Menhirs

Seume-Stube im Heimatmuseum


Rathaus Rückmarsdorf
Artikel des Monats
Die Straßennamen in Rückmarsdorf Teil 9
Die Namen der Straßen von Rückmarsdorf erweisen sich bei genauerer Betrachtung als auf-schlussreiche Dokumente zur Entwicklung des Ortes, sie bewahren und berichten Wissenswertes aus seiner Geschichte, aus der Natur und von den Menschen, die hier gelebt und gewirkt haben.
Rathausstraße
Das Rückmarsdorfer Rathaus steht unter Denkmalsschutz und kündet von der einstigen Selbständigkeit der Gemeinde. Es war von 1929-1993 Sitz der Gemeindeverwaltung von Rückmarsdorf und von 1994-1999 Domizil des Bürger-meisters der Gemeinde Bienitz. Der vordere Teil des Erdgeschosses war von 1929 an dem Bürgermeisteramt vorbehalten, in allen anderen Bereichen des drei-geschossigen Gebäudes waren und sind 5 Mietwohnungen eingerichtet. Die Erd-geschosswohnung gehörte von 1929–1944 dem Ortspolizisten. Im Keller befand sich eine Arrestzelle, deren eisen-beschlagene Tür sich im Besitz des Heimat-museums befindet. Das Rathaus wurde in den Jahren 1928 und 1929 nach Plänen des Leipziger Architekten Arthur Carius erbaut. Die damalige Rückmars-dorfer SPD-Führung hatte vor allem unter dem Einfluss des Lehrers Otto Thiele und des kommunalpolitisch aktiven Burghausener Grundbesitzers Eduard Amborn 1927 den einstimmigen Beschluss zum Bau des Rathauses gefasst. Das Bau-gelände war günstig am Sandberg auf einem Feld des Grundbesitzers Augustin erworben worden. Die Bausumme betrug 96.529 Reichsmark. Es fällt durch seine dem Stil des Expressionismus zugehörigen Art-Déco-Formen auf, besonders durch den gestaffelten neugotisch geprägten Frontgiebel und die vorgelagerte breite Eingangstreppe aus Granitstein. Oberhalb einer im Erdgeschoßbereich umlaufen-den Klinkersteinfassade aus hartem, dunkelbraunrot gebranntem Material kleidet ockerfarbener Putz die kantigen Formen der stark gegliederten Fassadenteile des ehemaligen Amtshauses. Gut sichtbar ist auch die in der Mitte des Dachfirsts auf spitzem Dachreiter sitzende Turmuhr mit Zifferblättern. Die Aufschrift „Rathaus“ über dem Eingang am Frontgiebel entspricht zwar nicht mehr den gegenwärtigen Realitäten, erinnert aber für alle Zeit an die ehemalige Funktion dieses repräsen-tativen Gebäudes am Sandberg. 1929/1930 erhielt das Rathaus Nachbarschaft durch zwei seinem Baustil angepasste dreistöckige Häuser.
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